Stellen Pferdeosteopathen Diagnosen ?


Gemeinsam mit dem Besitzer einen Überblick verschaffen

 

Als Pferdeosteopathen / - Physiotherapeuten sind wir auf den Bewegungsapparat und die Biomechanik des Pferdes spezialisiert. Nicht selten haben wir Kunden, die das Gefühl äußern, irgendetwas stimme mit ihrem Pferd nicht, ohne es genauer beschreiben oder benennen zu können. 

Wenn der Besitzer es wünscht, gehen wir der Sache nach. Wir schauen im Vorfeld gemeinsam, welcher Weg für das Pferd und den Besitzer am besten passen könnte. Die finanziellen Möglichkeiten des Besitzers, Haltungsbedingungen, das Pferd als Spiegel sind hier nur einige der Hintergrundinformationen die wir zu beachten haben.

Manchmal sind es tatsächlich auch nur kleine Dinge, die große Auswirkungen haben können und als Ursache für eine schwerwiegende Problematik ausschlaggebend sind, wie zum Beispiel ein unpassender Sattel oder ein störender Wolfszahn. Genau Aufgrund dieser scheinbar lapidaren Ursachen ist eine exakte Anamnese und Befundung absolut wichtig, um einen Überblick zu erhalten.

 

Ursachenforschung

Das Pferd ist in der Lage, Problematiken im Bewegungsapparat sehr gut zu kompensieren, ohne beispielsweise offensichtlich lahm zu sein. Diese Art der Kompensation erschwert die Problemfindung häufig. Rückenlahmheiten werden leider somit oft erst sehr spät erkannt.

Durch unsere gute Beobachtungsgabe und Erfahrung sind wir in der Lage, Unstimmigkeiten und Veränderungen des Bewegungsablaufes relativ schnell zu erkennen. Typische Kompensationsketten und die daraus resultierenden Problematiken begegnen uns immer wieder und wiederholen sich Aufgrund von Exterieurgegebenheiten, unpassendem Equipment, Überlastungen des Bewegungsapparates oder gar genetischer Problematiken. 

 

 

 

Sehr wichtig für uns als Pferdeosteopathen ist das Gefühl. Mit dem Abtasten, dem sogenannten Palpieren, können wir zum Beispiel Faszienzüge, verspannte Muskeln und andere Auffälligkeiten im Gewebe ertasten, die dann mit dem Bewegungsmuster und der eventuellen Kompensation des Pferdes abgeglichen werden können. Ein guter Pferdeosteopath ist also nicht selten in der Lage, problematische Bereiche zu erkennen bzw. einzugrenzen.

Wenn jedoch eine Lahmheit sehr diffus und nicht genauestens zu lokalisieren ist, nehmen wir auch gerne die Thermographie zur Hilfe. Diese ersetzt jedoch weder eine Szintigraphie noch das Röntgen, bzw. andere bildgebende Verfahren aus der Veterinärmedizin. Mit der Thermographie können zum Beispiel aktuell überbelastete Bereiche durch ein verändertes Wärmemuster im Gewebe oder anderer Strukturen sichtbar gemacht werden. Ein wichtiges diagnostisches Medium um vielleicht eine Trainingsoptimierung anzustreben, oder einen nicht optimal passenden Sattel zu erkennen. Nicht selten kommt es vor, dass wir bei Verdacht auf Kopfschmerzen, meist mit Unrittigkeit gepaart, eine Thermographie des Pferdekopfes machen. So können wir schon frühzeitig auf eine Problematik hinweisen. Die abschliessende Diagnose erfolgt dann durch den Veterinär oder Dentisten. In diesem Fall wird meistens eine Sinusitis, Zahnproblematiken oder eine Auffälligkeit im Bereich der oberen Halswirbelsäule oder am Schädel fest gestellt.

 

 

 

Auch zum Beispiel mit Hilfe der SURE FOOT Pads lassen sich krankhafte Ursachen erschließen und gewebliche, alte Traumata und Schmerzmuster erkennen und auflösen. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass jeder Therapeut seine eigenen Hilfsmittel hat, mit denen er arbeitet und gute Erfahrung macht. Frei nach dem Motto: „WER HEILT, HAT RECHT".

Ebenfalls kann eine osteopathische Behandlung nicht nur Ursachen beheben, sondern auch deutlicher hervor kommen lassen. Werden die Kompensationsketten gelöst, ist es möglich, dass die eigentliche Problematik klarer hervortritt. Haben wir den Verdacht, dass dies der Fall sein könnte, besprechen wir die weitere Vorgehensweise vorher mit dem Besitzer ab.

 

 

 

 

 

 

Den Pferdebesitzer Begleiten

Wir sehen unsere Aufgabe also hauptsächlich darin, einen Gesamtüberblick zu verschaffen und dem Kunden die verschiedenen Möglichkeiten und Wege therapeutisch und trainingstechnisch aufzuzeigen, sowie ebenfalls eine veterinärmedizinische Notwendigkeit anzuraten.

Natürlich können wir diagnostische Vermutungen aufstellen und diese Gedanken -gegeben Falls mit dem Kunden teilen. Doch DIAGNOSTIZIEREN ist nicht unsere Aufgabe, dieses erfolgt im Zweifelsfall IMMER durch den Tierarzt. Somit verweisen wir dementsprechend wenn unser Aufgabengebiet überschritten wird. Selbstverständlich ist auch eine gezielte physiotherapeutische / osteopathische Therapie je nach Diagnose mit dem Veterinär abzusprechen, damit das Pferd optimal behandelt werden kann.

Auch bei akuten Lahmheiten ohne Diagnose, bitten wir darum, dies erst tierärztlich abklären zu lassen.

 

 

 

 

 

FAZIT: Als Pferdeosteopathen haben wir somit nur indirekt mit Diagnostik zu tun. Wir können Bereiche eingrenzen und auf Ursachenforschung gehen. Unabdingbar ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Veterinär, Hufschmied, Trainer, Sattler und natürlich dem Pferdebesitzer.